Die Pulswellengeschwindigkeit
Die Pulswellengeschwindigkeit gilt als Maß für die Elastizität bzw. Steifigkeit der arteriellen Gefäße und hilft, das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall einzuschätzen.
Sie gibt an, mit welcher Geschwindigkeit sich die durch die Kontraktion des Herzmuskels erzeugte Druckwelle im arteriellen Gefäßsystem ausbreitet. Dabei gilt: je schneller die Pulswelle, desto steifer die Gefäßwand und höher das kardiovaskuläre Risiko.
Ursache für eine erhöhte Gefäßsteifigkeit sind Kalzifizierungen und strukturelle Umbauprozesse der Gefäßwand (Arteriosklerose), die v.a. durch genetische Faktoren, mechanischen Stress (hoher Blutdruck), Nierenschwäche und chronisch entzündliche Erkrankungen bedingt sein können. Vermutlich spielen auch Alterungsprozesse eine Rolle, die durch die klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren beschleunigt werden und zu einem frühen vaskulären Altern führen können („early vascular aging“, EVA).
Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit erfolgt über 4 Blutdruckmanschetten an den beiden Oberarmen und Unterschenkeln.